Woche 16

Ab jetzt wird das Kind nicht mehr vom Kopf bis zum Steiß gemessen (CRL), sondern von Kopf bis Fuß. Anfang dieser Woche ist das Kind ca. 14 cm lang (Kopf bis Fuß). Die Arme und Beine sind vollständig entwickelt und die Gelenke funktionieren.

Das Kind kann seine Bewegungen jetzt in gewissem Maße koordinieren, da das Nervensystem funktioniert und die Muskeln auf die Signale des Gehirns reagieren.

In der Gebärmutter herrscht viel Aktivität: Der Fötus dreht sich herum, tritt, schlägt Purzelbäume, runzelt die Stirn, öffnet und schließt den Mund und kann am Daumen nuckeln. Trotzdem sind die Bewegungen in diesem Stadium kaum zu spüren, da das Fruchtwasser eine dämpfende Wirkung hat.

Die Haut des Kindes ist dünn, rötlich und runzlig. Sie ist von dem dünnen, flaumigen Lanugohaar bedeckt. Bei der Geburt ist das Lanugohaar meistens vollkommen verschwunden – auf Rücken und Schultern kann jedoch noch etwas zu sehen sein.

Das Unterhautfettgewebe wird jetzt gebildet. Es wird auch braunes Fettgewebe genannt und hilft dem Kind, nach der Geburt seine Wärme zu behalten. Jetzt setzt auch die Entwicklung der Nägel des Kindes ein.

Wenn du bereits früher Kinder zur Welt gebracht hast, ist es nicht ungewöhnlich, dass du das Kind dieses Mal früher spüren kannst. Vielleicht hast du schon dieses erste leichte „Flattern“ gespürt, das so besonders ist. Wenn deine Plazenta, oder wie sie in der medizinischen Sprache heißt, vorne liegt (hinter dem Nabel), kann es sein, dass es länger dauert, bis du spürst, wie sich das Kind bewegt. Die Lage der Plazenta ist eine der Dinge, die beim Routine-Ultraschall in der 18. bis 20. Woche untersucht werden.

Braxton Hicks Deine Gebärmutter hat vielleicht angefangen, sich auf eine erneute Geburt vorzubereiten und du spürst möglicherweise, wie sie sich manchmal anspannt und zusammenzieht, das nennt man Braxton-Hicks-Kontraktionen. Solange es nicht wehtut, ist das völlig ungefährlich. Wenn du Schmerzen hast, solltest du mit deiner Hebamme oder deinem Arzt sprechen. Manchmal können zunehmende Zusammenziehungen ein erstes Anzeichen für eine Harnwegsinfektion sein, die dann mit Antibiotika behandelt werden muss. Das wird mit einer einfachen Urinprobe kontrolliert.

Es dauert noch eine Weile, bis das Kind da ist. Es kann jedoch eine gute Idee sein, langsam darüber nachzudenken – und darüber zu reden – welche Erwartungen Sie an die Zeit nach der Geburt haben. Die Elternschaft ist selbstverständlich ein großes Glück, sie kann jedoch auch ziemlich anstrengend sein – und in Ihrer Beziehung können Konflikte beispielsweise über die Erziehung des Kindes oder die Aufteilung der Aufgaben im Haushalt entstehen.

Um die Kommunikation anzuregen und zusammen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, kann jeder von Ihnen beispielsweise aufschreiben, wie ein Tag in Ihrem Leben Stunde für Stunde heute aussieht. Stellen Sie sich anschließend vor, wie der Alltag aussehen kann, nachdem das Kind geboren ist. Schreiben Sie auf, wie Sie sich dann einen typischen Tag - Stunde für Stunde vorstellen. Vergleichen Sie, was Sie aufgeschrieben haben und sprechen Sie über Ihre Vorstellungen – wo gibt es Gemeinsamkeiten und wo bestehen Unterschiede?