Woche 9

Der Embryo ist jetzt vom Kopf bis zum Steiß ungefähr 1,5 cm lang. Die Augenlider bedecken die Augen fast vollständig und die Nase tritt hervor. Arme und Beine wachsen schnell. Der Embryo bewegt sich vorsichtig und trainiert seine Muskeln. Der Schwanz verschwindet.

Jetzt beginnt die Differenzierung in männliche und weibliche Geschlechtsorgane. Wenn der Embryo ein X- und ein Y-Chromosom hat, bilden sich Hoden, d. h. Penis und Hodensack wachsen. Wenn der Embryo zwei X-Chromosomen hat, bilden sich Eierstöcke und Scheide.

Die Entwicklung des Herzens wird in dieser Woche abgeschlossen. Das Kind bekommt immer noch einen Teil der Nahrung aus dem sogenannten Dottersack; die Plazenta übernimmt jedoch immer mehr Arbeit und der Dottersack beginnt langsam, sich zurückzubilden.

Alle Schwangerschaftshormone, die jetzt gerade durch deinen Körper sausen, können dazu führen, dass sich deine Haut verändert – manchmal wird sie ein wenig glatter oder du bekommst mehr Probleme mit Pickeln. Es kann genau das Gegenteil von dem sein, was du in früheren Schwangerschaften erlebt hast, da keine Schwangerschaft der anderen ganz gleicht. Deine Schleimhäute können etwas empfindlicher werden. Zum Beispiel ist es nicht ungewöhnlich, dass das Zahnfleisch sensibler und leichter blutend wird als normal. Wenn du wenig und oft isst, um die Übelkeit in Schach zu halten, ist eine gute Mundhygiene besonders wichtig, da das Risiko für Karies bei häufigem Essen erhöht ist. Auch das Anschwellen der Nasenschleimhaut ist üblich, versuche, Nasentropfen zu vermeiden, wenn es geht. Versuch es stattdessen mit einer Kochsalzlösung, die rezeptfrei in Sprayflaschen in Apotheken erhältlich ist.

Knötchen um die Brustwarzen Rund um die Brustwarzen können kleine, erhöhte Knötchen auftauchen, die „Montgomery-Drüsen“ genannt werden. Das sind kleine Drüsen, die dazu dienen, die Haut mit Fett zu schmieren, welches auch antibakteriell wirkt und somit die Brustwarze knotig erscheinen lässt.

Hast du schon irgendwelche Gelüste? Hast du Heißhunger auf ungewöhnliches Essen? Bemerkt du, dass du unerwartet deine Essgewohnheiten oder Gelüste nach bestimmten Lebensmitteln geändert hast? Oder hast du vielleicht ganz aufgehört, Lust auf Kaffee zu haben? Obwohl du normalerweise eine eingefleischte Kaffeetrinkerin bist, bist du in guter Gesellschaft. Vielleicht gelüstet es dich nach etwas völlig anderem als in deinen früheren Schwangerschaften.

Das sogenannte Pica-Syndrom entsteht, wenn man plötzlich Lust auf ungewöhnliche Dinge hat. Man glaubt, dass dies mit einem Mangel an bestimmten Spurenelementen wie Zink, Kalzium oder einem niedrigen Eisenwert zusammenhängen kann. Pica kommt vom lateinischen Wort für Elster und bedeutet in etwa, dass man Sachen „aufschnappt“. Es scheint, als ob unsere Körper signalisieren können, wenn sie etwas brauchen und ein Mangel vorliegt.

Lakritze und Koffein Wenn du verrückt nach Lakritze bist, solltest du darauf achten, nicht zu viel zu essen – die Empfehlung der Lebensmittelbehörde liegt bei maximal 50 g Lakritze pro Tag und wenn es Kaffee ist, der dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, dann sind es maximal zwei Tassen pro Tag. Zu viel Lakritze kann ein erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck darstellen und zu viel Koffein kann das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.

Wenn du Zwillinge erwartest Wenn du mehr als ein Baby erwartest, musst du ab der 10.–12. Schwangerschaftswoche ein blutverdünnendes Medikament, Trombyl, einnehmen, um das Risiko einer Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) zu verringern. Aufgrund der erhöhten hCG-Werte gibt es ein erhöhtes Risiko, sowohl Schwangerschaftsdiabetes als auch Schwangerschaftsvergiftung zu entwickeln, da dies eine größere Belastung für deinen Körper darstellt.

Egal, wie stark und selbstständig die werdende Mutter auch sein mag, normalerweise hat sie während der Schwangerschaft einen höheren Bedarf an Unterstützung und Zuwendung. Finden Sie eine Möglichkeit, ihr zu zeigen, dass Sie sich um sie kümmern und für sie da sind.

Vergessen Sie dabei aber sich selbst und Ihre eigenen Gefühle nicht. Manchmal kann man sich als Partner ausgeschlossen fühlen. Alles dreht sich um die werdende Mutter: die Termine bei der Hebamme und beim Gynäkologen, die Aufmerksamkeit, die ihr durch die Umgebung zukommt und die körperlichen Veränderungen. Doch Sie erwarten beide gemeinsam ein Kind, und auch Sie selbst spielen eine wichtige und bedeutsame Rolle.

Während der Schwangerschaft wird drei Mal ein Ultraschall gemacht. In der 9.-12. Schwangerschaftswoche können Sie Ihr Kind zum ersten Mal sehen – bestimmt ein spannendes Erlebnis. Außerdem wird der errechnete Geburtstermin festgelegt (+/- 2 Wochen). Wenn Sie den errechneten Geburtstermin (EGT) in der App aktualisieren müssen, machen Sie dies in den Einstellungen > Meine Schwangerschaft > Errechneter Geburtstermin.