Nach vielen Wochen voller Sehnsucht und Warten sind Sie jetzt eine völlig neue Familie. Jetzt kann und soll auch endlich Ruhe einkehren. Am wichtigsten ist nun der Haut-zu-Haut-Kontakt, der mitentscheidend für die optimale Anbindung von Eltern und Kind ist. Da das Kind ja die Stimmen seiner Eltern wiedererkennt, wird sich jetzt das Personal zurückziehen, wenn alles in Ordnung ist. Das Kind will gerade die Stimmen der Eltern hören und nicht die des Personals (mitunter wird diese Ruhe sicher auch gelegentlich unterbrochen, da sich das Personal freut und gerne auch den Eltern gratulieren möchte).
Nun beginnt die nächste Lebensphase für Mutter und Kind. Mithilfe seiner Instinkte erlebt das Kind die erste Mahlzeit seines Lebens. Für einige Kinder ist diese „Reise“ einfach, für andere schwierig und anstrengend. Haben Sie bitte Geduld und geben Sie Ihrem Kind die Zeit, die es benötigt. Alle Kinder sind unterschiedlich bei der Geburt und müssen auch dafür respektiert werden. Es geht nicht darum, irgendeinem Fahrplan zu folgen.
Die verschiedenen Stadien des Kindes:
Der Geburtsschrei – Innerhalb von ca. 30 Sekunden haben die meisten Kinder zum ersten Mal selbst geatmet und füllen das Geburtszimmer mit ihrem Schrei. Erholungsstadium – Nachdem das Kind nicht länger schreit, ruht es, um Kraft zu sammeln und die nächsten Schritte ins Leben zu tun. In den meisten Fällen hat das Kind noch nicht ausprobiert, sich umzusehen, sondern es liegt noch mit geschlossenen Augen da. Aufwachstadium – Jetzt beginnt das Kind, kleine Bewegungen zu machen, vor allem mit Armen und Beinen, es schiebt auch seinen Kopf etwas vor und zurück. Aktivitätsstadium – Jetzt werden die Körperbewegungen intensiver, das Kind versucht, den Kopf etwas anzuheben und öffnet die Augen. Das Kind will ja sehen, wo sich die Brust der Mutter befindet. Kriechstadium – Indem das Kind mit den eigenen Füßen schiebt, versucht es, zur Brust der Mutter zu gelangen. In den meisten Fällen hilft die Mutter auch dem Kind etwas nach, damit es seinen Weg findet. Ruhestadium – Eine Pause auf dem anstrengenden Weg zur Brustwarze. Das Kind sammelt jetzt Kraft, um auch das letzte Stück dieses Weges zurückzulegen. Gewöhnungsstadium – Jetzt peilt das Kind den Warzenhof und die Brustwarze an. Das Ziel ist greifbar nahe – es verspricht Nahrung und Überleben. Das Kind leckt an der Brustwarze, sodass sie sich für die erste Mahlzeit richtig formt. Manchmal ist eine kleine Hand im Weg, und dann gleitet auch ein Finger in den kleinen Mund. Das kennt das Kind ja aus seiner Zeit in der Gebärmutter. Saugstadium – Das Ziel ist endlich greifbar nahe. Das Kind öffnet seinen Mund, umschließt damit die Brustwarze und beginnt zu saugen. Schlafstadium – Nachdem das Kind fertig gesaugt hat, beginnt eine längere Schlafphase. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diese bis zu 24 Stunden dauern kann, bis die nächste Stillmahlzeit ansteht.
Quelle(n):
- Abascal, G., & Huss, M. S. (2018). Att föda. Bonnier Fakta.