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Wie pflege ich die Narbe nach einem Kaiserschnitt?

Wenn es um die Pflege und die Versorgung nach einem Kaiserschnitt geht, variieren die Ratschläge und Richtlinien je nachdem, wen Sie fragen. Tatsächlich ist abgesehen von der gewöhnlichen Hygiene- und Wundversorgung keine´weitere spezielle Behandlung erforderlich.

Bevor Sie aus dem Krankenhaus entlassen werden, wird Ihnen die Hebamme den Verband wechseln. Solange sich der Verband nicht gelöst hat (und weder Blut noch Wundsekret sichtbar ist), muss dieser nicht gewechselt werden. Wenn der Verband gewechselt werden muss, bevor Sie nach Hause entlassen werden, wird Ihnen die Hebamme dabei helfen und gleichzeitig die Wunde inspizieren. Nach 5 - 7 Tagen können Sie den Verband entfernen. Es ist gut zu wissen, dass Sie in den ersten Tagen mit dem Verband duschen können.

Der Verband sollte gewechselt werden, wenn er zu dreckig oder lose wird. Es gibt keinen Grund, dass Sie diesen für länger als 10 Tage tragen müssen. Sobald Sie den Verband entfernt haben, reicht es, die Narbe mit einem sterilen Pflaster bzw. Tape abzukleben, bis Ihre Hebamme beim nächsten Besuch eine Begutachtung vornimmt. Steriles Tape ist in der Apotheke erhältlich.

Nachdem Sie den Verband entfernt haben, ist eine gewöhnliche Hygiene mit Seife vollkommen ausreichend. Lassen Sie das Wasser über die Wunde laufen und vermeiden Sie es in den ersten Wochen Rückstände von Klebeband abzuschrubben, bevor die Narbe nicht vollständig verheilt ist.

Die Heilung der Wunde beginnt umgehend

Ein Kaiserschnitt wird für gewöhnlich an der Bikinilinie durchgeführt. Das bedeutet, dass sich die Narbe horizontal zwischen Bauchnabel und der Schambeinfuge befinden wird. Der Heilungsprozess der Wunde setzt sofort ein und ist normalerweise nach 6 Wochen abgeschlossen. Allerdings können Beschwerden und Schmerzen auch über die 6 Wochen hinaus anhalten. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis das volle Gefühl im Bereich um die Narbe wiederhergestellt ist. Bevor das erste Jahr vergangen ist, ist es außerdem schwer zu sagen, wie die Narbe langfristig aussehen wird.

Während der Heilung kann die Narbe die Farbe wechseln und sie kann außerdem an- oder abschwellen. Dies ist Teil des Heilungsprozesses. Während der ersten Zeit sollten Sie sich des Risikos von Infektionen bewusst sein.

Unterschiedliche Anzeichen für Infektionen der Wunde oder der Gebärmutter können die Folgenden sein:

  • Zunehmende Schmerzen
  • Zunehmende Blutungen oder strenger Geruch
  • Sie haben Fieber
  • Die Wunde wird rot, schwillt an, fühlt sich heiß an oder Wundsekret tritt aus

Wenn Sie irgendeines dieser Anzeichen bei sich feststellen, sollten Sie umgehend Hilfe aufsuchen. Sie können entweder zum Krankenhaus gehen, indem die Geburt stattgefunden hat, Ihre Hebamme befragen oder Ihren Frauenarzt aufsuchen.

Neue Haut benötigt Unterstützung

Wenn die Wunde heilt, wird neue Haut produziert und diese benötigt Unterstützung. Daher kann es hilfreich sein, die Narbe auch nach der Nachbehandlung weiterhin zu tapen. Die neue Haut ist sehr empfindlich gegenüber Sonneneinstrahlung. Sollten Sie nach einem Kaiserschnitt in die Sonne gehen, ist es von wesentlicher Bedeutung, die Narbe mit Tape, Kleidung und/oder Sonnencreme zu schützen. Verwenden Sie ein breites chirurgisches Tape und kleben Sie damit die gesamte Narbe ab. Diese Art der Schutzschicht soll die neue Haut entlasten.

Therapeutisch gesehen würde sich ein erhöhter Druck und Belastung der neuen Haut negativ auf die kosmetische Heilung sowie die Größe der Narbe auswirken. Studien zufolge kann die Größe der Narbe verringert und Flexibilität erhöht werden, wenn die Narbe für 3 Monate nach der Operation getapt wird. Manche Frauen empfinden das Tapen jedoch als Herausforderung.

Es gibt mehr als einen Weg, Ihre Narbe zu pflegen. Manche entscheiden sich dazu, die Narbe für zwei Wochen zu tapen, während andere dies bis zu einem Jahr tun. Hier gibt es kein richtig und falsch. Sie sollte das tun, was Sie glauben, am besten für Sie ist. Das Wichtigste ist, dass Sie darauf achten, ob sich Anzeichen einer Infektion entwickeln.

Quelle(n):

  • Atkinson J-A., McKenna K., Barnett A., McGrath D. & Rudd M. A randomized, controlled trial to determine the efficacy of paper tape in preventing hypertrophic scar formation in surgical incisions that traverse Langer's skin tension lines. (2005) Plastic Reconstructive Surgery
  • Rosengren H., Askew D., Heal C., Buettner P., Humphreys W. & Semmens L. Does taping torso scars following dermatologic surgery improve scar appearance? (2013) Dermatology Practical & Conceptual. PMID: 23785651 doi: 10.5826/dpc.0302a13