Die tägliche Pflege eines Babys gehört zu den Erfahrungen, die bei frischgebackenen Eltern Unsicherheit auslösen können. Das Baden eines Neugeborenen ist dabei oft besonders stressig. Die zarte Haut, das zerbrechlich wirkende Körperchen und viele verschiedene Meinungen darüber, was man darf und was man vermeiden sollte. Dabei genügen ein paar bewährte Tipps, damit das tägliche Bad zu einem sicheren und angenehmen Ritual wird.
Wann und wie oft sollte man ein Neugeborenes baden? Nach den aktuellen kinderärztlichen Empfehlungen ist es nicht notwendig, ein Neugeborenes täglich zu baden. Zwei- bis dreimal pro Woche reicht völlig aus. Häufigeres Baden kann die natürliche Schutzbarriere der Haut beeinträchtigen. An den übrigen Tagen genügt es, Gesicht, Hals, Leisten und Hautfalten mit einem Wattepad und warmem Wasser zu reinigen. Der beste Zeitpunkt für das Bad ist am Abend, kurz vor dem Füttern und Schlafen. Warmes Wasser wirkt beruhigend, unterstützt das Entspannen und kann beim Aufbau einer Abendroutine helfen. Vermeide ein Bad direkt nach dem Füttern, da dein Baby sonst Schwierigkeiten mit der Verdauung haben oder spucken könnte.
Schritt-für-Schritt: So bereitest du das Bad vor Bevor du dein Baby ausziehst, bereite alle notwendigen Utensilien vor. Diese sollten griffbereit liegen: ein Handtuch (am besten mit Kapuze), eine Windel, Kleidung, ein mildes Babybad, Wattepads und die Babywanne. Die Raumtemperatur sollte etwa 22–24°C betragen, die Wassertemperatur ca. 37°C. Am besten prüfst du die Wassertemperatur mit einem Thermometer oder der Innenseite deines Handgelenks.
Tauche dein Baby langsam ins Wasser, während du es im Nacken- und Rückenbereich stützt. Beginne beim Waschen mit dem Gesicht. Reinige es mit einem sauberen, feuchten Waschlappen ohne Zusatzstoffe. Danach folgen Hals, Ärmchen, Bauch und Beinchen. Zum Schluss wäschst du den Kopf. Das ganze Bad sollte höchstens 5–10 Minuten dauern. Nach dem Herausnehmen wickel dein Baby sofort in ein weiches Handtuch und tupfe es sanft trocken, ohne zu reiben. Achte besonders darauf, die Hautfalten gründlich zu trocknen – das ist wichtig, um Wundwerden und Entzündungen vorzubeugen.
Die häufigsten Fehler beim Baden eines Neugeborenen Der erste und häufigste Fehler ist eine zu hohe oder zu niedrige Wassertemperatur. Dein Baby kann dadurch unruhig oder gereizt werden. Ein weiterer häufiger Fehler sind zu lange Bäder. Die Haut eines Neugeborenen verliert sehr schnell Feuchtigkeit und ist besonders empfindlich gegenüber Wasser und Reinigungsmitteln.
Manchmal vergessen Eltern auch, den Nabelstumpf richtig zu schützen. Bis er von selbst abfällt, sollte er nicht übermäßig nass werden und stets sauber und trocken bleiben. Ein anderer Fehler ist die Verwendung von zu vielen Pflegeprodukten. Neugeborene brauchen kein tägliches Shampoo, keine Lotion oder kein Öl – ein Zuviel kann der Haut mehr schaden als nützen. Auch das falsche Halten des Babys gehört zu den typischen Fehlern, besonders in den ersten Wochen. Die richtige Stütze von Kopf und Rücken vermittelt deinem Kind Sicherheit und Stabilität. Es lohnt sich, den Griff zunächst „trocken“ zu üben, bevor du dein Baby das erste Mal badest.
Wie wird das tägliche Bad zum Ritual der Nähe? Baden ist nicht nur ein Thema der Hygiene, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, die Bindung zu deinem Kind zu stärken. Eine ruhige Stimme, sanfte Berührungen und eine feste Reihenfolge der Handlungen geben deinem Baby Geborgenheit. Mit der Zeit kann das Bad zu einem der schönsten Momente des Tages werden – für dich und dein Kind.
Es ist schön, wenn ihr als Eltern die Badezeit gemeinsam gestaltet. Einer von euch hält das Baby, während der andere es sanft mit Wasser übergießt und mit warmer Stimme spricht. Dein Kind lernt dabei nicht nur die Routine, sondern auch Nähe und Emotionen. Wenn dein Baby anfangs weint, lass dich nicht entmutigen – mit der Zeit wird das Bad ein natürlicher Teil des Tages. Denke daran: Du kennst dein Kind am besten. Beobachte, wie es auf die einzelnen Schritte reagiert, und passe das Bad seinen Bedürfnissen an. Es gibt nicht die eine „richtige“ Methode – wichtig sind Nähe, Zärtlichkeit und Sicherheit.
*Quellen: American Academy of Pediatrics – Caring for Your Baby and Young Child (2023) NHS UK – Bathing your baby WHO – Postnatal care of the mother and newborn (2022)*
