In den ersten Lebensmonaten sind Babys oft von kleinen Bauchproblemen betroffen – wie Verstopfung, Koliken oder Spucken. In den meisten Fällen liegt das an der Unreife des Verdauungssystems und verschwindet mit der Zeit ganz von selbst. Manchmal sind die Beschwerden jedoch so ausgeprägt, dass sie nicht nur das Baby, sondern auch den Alltag der Eltern ziemlich belasten. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinem kleinen Schatz helfen kannst. In diesem Text erfährst du:
- Was genau ist Spucken?
- Kannst du das Spucken sicher reduzieren?
- Wann solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Was ist Spucken eigentlich? Spucken – medizinisch „Regurgitation“ genannt – bedeutet, dass sich kleine Mengen Milch oder Nahrung nach dem Trinken wieder in den Mund oder nach außen zurückbewegen. Es tritt vor allem bei Neugeborenen und jungen Säuglingen auf und ist eines der häufigsten funktionellen Verdauungsprobleme.
Das sogenannte „physiologische Spucken“ betrifft die meisten Neugeborenen.
Wichtig zu wissen: Spucken ist kein Grund, das Stillen zu unterbrechen oder abzustillen! In den allermeisten Fällen verschwindet es mit zunehmendem Alter von selbst – bei etwa 90% der Kinder ist es bis zum Ende des ersten Lebensjahres vorbei.
Wie kannst du mit Spucken umgehen? Normalerweise verschwindet das Spucken von selbst, wenn dein Baby wächst, das Verdauungssystem reift und die sogenannte „Antireflux-Barriere“ stärker wird. Auch wenn dein Baby häufiger aufrecht sitzt oder getragen wird, verbessert sich das deutlich.
Die meisten Babys „wachsen“ zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat aus dem Spucken heraus.
Zusätzliche Gründe für Spucken sind z. B.: der kurze, weite Speiseröhrenweg bei Neugeborenen, die flüssige Nahrung in großen Mengen und die liegende Position. Solange dein Baby gut trinkt, normal zunimmt und sich wohlfühlt, ist keine Behandlung nötig.
Um das Spucken zu verringern:
- Halte dein Baby nach jeder Mahlzeit etwa 10–15 Minuten aufrecht, bis es aufstößt.
- Vermeide Druck auf den Bauch – achte z. B. darauf, dass Kleidung oder Windel nicht zu eng sind.
- Wenn dein Baby häufig spuckt, kann Tragen im Tragetuch sehr hilfreich sein.
- Wenn du dein Baby ins Bettchen legst, lege es leicht auf die Seite (abwechselnd links und rechts), um das Risiko des Verschluckens zu verringern.
Wann solltest du zum Arzt gehen? Auch wenn Spucken meist völlig harmlos ist, ist es wichtig, auf Abweichungen zu achten und im Zweifel mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt zu sprechen. Such ärztlichen Rat, wenn:
- das Spucken sehr stark oder schwallartig ist (ähnlich wie Erbrechen),
- dein Baby nicht ausreichend an Gewicht zunimmt,
- es unruhig, weinerlich oder schlecht schläft,
- zusätzlich andere Symptome auftreten – z. B. Verstopfung, Hautausschlag oder Appetitlosigkeit.
Vertraue auf dein Bauchgefühl! Wenn du das Gefühl hast, etwas stimmt nicht – such lieber einmal mehr den Arzt auf. So kannst du sicher sein, dass es deinem Baby gut geht – und du kannst ruhiger schlafen.
*Quellen: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)*
