Was ist eine späte Fehlgeburt?
Eine Fehlgeburt, die zwischen der 12. und der 22. Schwangerschaftswoche auftritt, wird als späte Fehlgeburt bezeichnet. Nach der 22. Woche gilt sie nicht mehr als Fehlgeburt, sondern als intrauteriner Fruchttod.
Wie häufig ist eine späte Fehlgeburt?
Späte Fehlgeburten sind nach der 12. Woche selten.
Woran erkennt man eine späte Fehlgeburt?
Eine späte Fehlgeburt beginnt oft mit Schmerzen im unteren Bauchbereich, über dem Schambein oder im unteren Rücken. Die Schmerzen können das gesamte Becken betreffen und auch in die Innenseiten der Oberschenkel ausstrahlen. Viele beschreiben sie als starke Menstruationsschmerzen, die entweder anhaltend sind oder krampfartig kommen und gehen. Bei fortgeschrittener Schwangerschaft können sie sich wie Wehen anfühlen. Oft beginnt eine späte Fehlgeburt auch mit starker Blutung, die Blutklümpchen enthalten kann. Sie kann auch mit dem Platzen der Fruchtblase einhergehen. Wenn du bereits die Bewegungen des Babys gespürt hast, kann das erste Anzeichen das Ausbleiben der fetalen Bewegungen sein. Kontaktiere deine Hebamme oder deinen Gesundheitsdienstleister, wenn die Blutung stark ist, das heißt, du innerhalb von weniger als einer Stunde eine große Binde durchblutest, oder wenn du Schwierigkeiten hast, den Schmerz zu bewältigen. Wenn möglich, ist es gut, jemanden an deiner Seite zu haben, der dich unterstützt. Zur Schmerzlinderung kannst du Paracetamol einnehmen und Wärme in Form einer warmen Dusche oder eines Heizkissens anwenden. Manchmal können die Schmerzen so stark sein, dass eine ärztliche Behandlung für eine wirksamere Schmerzlinderung erforderlich ist. In den meisten Fällen stößt der Körper die Schwangerschaft von selbst aus, aber manchmal kann ein Eingriff, der als Ausschabung bezeichnet wird, notwendig sein, um sicherzustellen, dass die Gebärmutter vollständig leer ist. Blutungen nach einer Fehlgeburt sollten allmählich abnehmen und dann verschwinden.
Wie geht man nach einer späten Fehlgeburt vor?
Viele Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, neigen dazu, sich selbst die Schuld zu geben. Es ist wichtig zu bedenken, dass du eine Fehlgeburt nicht durch Stress, Sport oder schweres Heben verursachen kannst. Auch durch Fliegen in einem Flugzeug kannst du keine Fehlgeburt auslösen. Kümmere dich während der Schwangerschaft einfach so gut wie möglich um dich selbst: Iss nahrhafte und abwechslungsreiche Kost, treibe Sport, ruhe dich aus, wenn du müde bist, und vermeide Rauchen, Alkoholkonsum oder Drogen. Die Einnahme von zusätzlicher Folsäure kann eine schützende Wirkung haben, da sie das Risiko von Fehlbildungen im Embryo verringert. Sei vorsichtig mit Medikamenten und konsultiere deine Hebamme oder deinen Arzt, bevor du Medikamente einnimmst. Darüber hinaus kannst du nur versuchen, deinem Körper zu vertrauen, dass er das tut, was er tun muss.
Quelle(n)
- Ajne, G., Blomberg, M. & Carlsson Y. (2021). Obstetrik. Studentlitteratur.
- 1177.se