Das Thema gemeinsames Schlafen mit dem Baby sorgt seit Jahren für Diskussionen – sowohl unter Eltern als auch unter Fachleuten. Für viele Familien bedeutet das gemeinsame Schlafen mehr Nähe und erleichtert das nächtliche Stillen, besonders in den ersten Lebensmonaten. Andere wiederum befürchten, dass sich das Kind zu sehr an die Nähe von Mama und Papa gewöhnt und später Schwierigkeiten hat, alleine einzuschlafen.
Es ist wichtig zu betonen, dass es hier keine einzige richtige Antwort gibt – die Entscheidung sollte von den Bedürfnissen deines Babys, eurer Familie und eurem Wissen über sicheres Schlafen abhängen.
Empfehlungen der Experten – Sicherheit steht an erster Stelle Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass dein Baby in den ersten sechs Lebensmonaten im selben Zimmer wie ihr Eltern schläft – aber in einem eigenen Bettchen. Diese Lösung senkt das Risiko des plötzlichen Kindstodes (SIDS) und ermöglicht es euch, schnell auf die Bedürfnisse des Babys zu reagieren.
Gemeinsames Schlafen im selben Bett ist nicht grundsätzlich verboten, erfordert aber besondere Vorsicht:
- Die Matratze sollte fest sein.
- Im Bett dürfen sich keine Kissen, Decken oder andere Gegenstände befinden, die die Atmung deines Babys behindern könnten.
- Auf keinen Fall solltest du mit deinem Baby im Bett schlafen, wenn du Alkohol getrunken hast, beruhigende Medikamente einnimmst oder rauchst.
Vorteile und Nachteile des gemeinsamen Schlafens Zu den häufig genannten Vorteilen zählen einfacheres nächtliches Stillen, schnelleres Reagieren auf die Bedürfnisse des Babys und eine stärkere emotionale Bindung. Viele Eltern berichten auch, dass ihre Kinder ruhiger schlafen, wenn sie die Nähe der Eltern spüren.
Auf der anderen Seite weisen einige Fachleute darauf hin, dass Co-Sleeping die Schlafhygiene beeinträchtigen und das Erlernen fester Einschlafrituale erschweren kann. Auch für Erwachsene kann das gemeinsame Schlafen eine Herausforderung sein – weniger Platz, unruhigere Nächte und eingeschränkter Komfort.
Ein guter Kompromiss kann ein Beistellbett sein – es ermöglicht Nähe und erleichtert das Stillen, während dein Baby gleichzeitig sicher in seinem eigenen Bereich schläft.
Wie triffst du die beste Entscheidung für deine Familie? Am wichtigsten ist, dass du dich nicht von äußeren Meinungen oder Druck leiten lässt, sondern eine bewusste Entscheidung triffst, die zu euch passt. Überlege, was euch guttut – deinem Baby, dir und deinem Partner.
Wenn das gemeinsame Schlafen Ruhe und Geborgenheit bringt und ihr die Sicherheitsregeln beachtet, kann es eine schöne und harmonische Lösung sein. Wenn ihr euch aber wohler fühlt, wenn euer Baby in seinem eigenen Bett schläft, ist das genauso richtig – du musst kein schlechtes Gewissen haben. Jede Familie findet ihren eigenen Weg – wichtig ist, dass ihr euch alle sicher und wohlfühlt.
*Quellen: World Health Organization (WHO) Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) American Academy of Pediatrics – „Safe Sleep Recommendations”*
