Der Schlaf eines Babys ist einer der wichtigsten Bausteine seiner Entwicklung – und gleichzeitig ein Thema, das bei Eltern oft Stress und Erschöpfung auslöst. Rund um den 8. bis 10. Lebensmonat erleben viele Babys eine sogenannte Schlafregression – eine Phase, in der zuvor stabile Schlafgewohnheiten plötzlich aus dem Gleichgewicht geraten. Dein Baby wacht häufiger in der Nacht auf, schläft tagsüber kürzer und das Einschlafen kann länger dauern. Wenn du die Ursachen dieses Phänomens verstehst und weißt, wie du dein Kind in dieser Zeit unterstützen kannst, fällt es leichter, ruhig zu bleiben und auf seine Bedürfnisse einzugehen.
Was verursacht die Schlafregression? Die Schlafregression im Alter von 8 bis 10 Monaten hängt eng mit der intensiven kognitiven und motorischen Entwicklung deines Babys zusammen. In dieser Zeit lernt es zu krabbeln, sich aufzusetzen – und manche Kinder versuchen sogar schon, sich an Möbeln hochzuziehen oder erste Schritte zu machen. Das Gehirn arbeitet auf Hochtouren und verarbeitet unzählige neue Eindrücke – das beeinflusst den Schlafrhythmus und die nächtlichen Zyklen.
Fachleute betonen, dass in dieser Phase auch die Objektpermanenz (das Bewusstsein, dass Dinge und Menschen weiterhin existieren, auch wenn sie nicht sichtbar sind) entsteht. Gleichzeitig tritt oft Trennungsangst auf – dein Baby möchte die Nähe zu dir besonders nachts spüren, was zu häufigeren Aufwachphasen führt.
Wichtig ist: Eine Schlafregression ist kein gesundheitliches Problem, sondern ein ganz natürlicher Entwicklungsschritt. Für viele Eltern ist es eine vorübergehende Herausforderung, die jedoch in der Regel nur wenige Wochen dauert.
Wie du dein Baby in dieser Phase unterstützen kannst Das Wichtigste ist, an euren Abendritualen festzuhalten: Vorlesen, Schlaflieder und Kuscheln helfen deinem Kind zu verstehen, dass die Schlafenszeit naht. Ein ruhiger Tonfall, sanfte Berührung und eine vertraute Umgebung geben Sicherheit.
Achte auf die Schläfrigkeitssignale deines Babys – Gähnen, Augenreiben, geringere Aktivität – und reagiere rechtzeitig, anstatt das Zubettgehen hinauszuzögern. In dieser Phase sind nächtliche Aufwachphasen normal. Eine schnelle, ruhige Reaktion hilft deinem Kind, wieder einzuschlafen, ohne zusätzlichen Stress zu erleben.
Praktische Tipps und Vorbeugung Einige einfache Gewohnheiten können helfen, die Auswirkungen der Schlafregression zu mildern:
- Regelmäßige Tagesschläfchen beugen Übermüdung und nächtlicher Unruhe vor.
- Ein angenehmes Schlafumfeld mit passender Temperatur, abgedunkeltem Raum und ruhiger Atmosphäre unterstützt den erholsamen Schlaf.
- Vermeide größere Veränderungen während dieser Zeit. Bleib bei euren vertrauten Routinen – das gibt deinem Baby Stabilität.
Wenn du neue Schlafgewohnheiten einführen möchtest, z. B. das selbstständige Einschlafen im Bettchen, dann tue das behutsam und Schritt für Schritt. Geduld, emotionale Unterstützung und Gelassenheit sind in dieser Phase entscheidend.
Die Schlafregression um den 8.–10. Monat ist also ein natürlicher Abschnitt im Wachstum deines Babys – bedingt durch seine rasante motorische, kognitive und emotionale Entwicklung. Der Schlüssel liegt in deiner Aufmerksamkeit, in liebevollen Routinen, ruhigen Reaktionen auf nächtliches Aufwachen und einem sicheren, gemütlichen Schlafumfeld. Auch wenn diese Wochen anstrengend sein können, mit Geduld und Vertrauen unterstützt du dein Kind dabei, gesunde Schlafgewohnheiten für die Zukunft zu entwickeln.
*Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) Deutsches Jugendinstitut (DJI)*
