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Gleichberechtigung und abwechselnde Elternzeit

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Nur wenige Worte sind im Deutschen so missverständlich wie „Elternzeit“. Aus Perspektive des Arbeitsmarktes ruht das Arbeitsverhältnis, und der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin hat vielleicht „frei“ – aber Freistellung von der Arbeit ist in diesem Zusammenhang kaum gleichbedeutend mit Freizeit, geschweige denn Freiheit. Außenstehende finden es möglicherweise entspannt und kuschelig, dass Mütter und Väter „nach Hause“ gehen und es sich mit einem oder einigen niedlichen Kindern dort gemütlich machen. Wer schon einmal in Elternzeit war, weiß jedoch, dass Tempo und Hektik im Leben des Elternteils, das Elternzeit hat, bei Weitem die Realität des Arbeitslebens übertreffen.

Die Einsicht, wie wenig man wirklich „frei“ hat, wenn man in Elternzeit geht, kann man nicht in Büchern lesen oder sich von einem halbfrustrierten Partner erzählen lassen, der an der Grenze eines Nervenzusammenbruchs ist, wenn man nach der Arbeit nach Hause kommt und auch nur andeutet, dass es doch schön wäre, jetzt gemeinsam lecker zu kochen und zu essen. Was der Alltag mit dem Kind für jemand bedeutet, der Elternzeit hat, wird allein durch gelebte Erfahrung deutlich und spürbar – d. h., wenn man selbst in Elternzeit geht. Wenn sich die Eltern diese Freistellung von ihrer Arbeit teilen, wächst dadurch nicht nur das gegenseitige Verständnis füreinander, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass man sich für weitere Kinder entscheidet und ein verheiratetes oder zusammenlebendes Paar bleibt. Außerdem entwickelt man natürlich eine nähere Relation zu seinen Kindern, wenn man mit ihnen zu Hause Zeit verbringt und ihre Betreuung übernimmt.

Wie schön auch theoretisch auch immer der Gedanke sein kann, diese Elternzeit zu teilen, kann es dem Elternherzen dann doch sehr schwerfallen, diese Elternzeit aufzugeben und wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Für den Elternteil, der mit dem Kind zu Hause gewesen ist, mag es mitunter grausam sein, aus dieser ständigen Nähe und Gemeinschaft mit dem Kind aufzubrechen und das nun so vertraute Kind dann nur abends und am Wochenende zu treffen. Der Elternteil, der dann in Elternzeit geht und die Betreuung des Kindes übernimmt, macht sich vielleicht auch Sorgen darüber, wie es sein wird, die gesamte Verantwortung für ein Kind zu übernehmen, das immer noch nicht sprechen kann. Einen solchen Übergang oder eine solche Landung in der Elternzeit sanfter zu gestalten, ist daher ein guter Tipp für alle Beteiligten. Fällt ein solcher Übergang mit beispielsweise den Weihnachtsferien oder Urlaub zusammen, ist der Wechsel weniger abrupt. Vielleicht ist es auch möglich, in Absprache mit dem Arbeitgeber die Elternzeit eine Zeit lang so aufzuteilen, dass die Eltern jeweils nur halbe Tage arbeiten, oder alle zwei Tage – und dass es auf diese Weise gelingen kann, die Arbeitszeit desjenigen, der in Elternzeit geht, sukzessiv zu erhöhen bzw. für den anderen, diese Zeit zurückzufahren. Damit eine solche Lösung am Arbeitsplatz funktioniert, ist natürlich die Absprache mit dem Arbeitgeber, den Kollegen und Planung gefordert.

Lege Abläufe für die Betreuung des Kindes fest

Für das Kind erleichtert sich der Wechsel der Eltern in Elternzeit dadurch, dass der-/diejenige, der in Kürze in Elternzeit gehen wird, seine Verantwortung und seine Betreuung für das Kind langsam intensiviert. Oft machen Eltern die Erfahrung, dass das Kind sich zu dem Elternteil hin orientiert, das in der letzten Zeit zu Hause gewesen ist – und daher empfiehlt es sich vielleicht, dass dieses Elternteil dann mitunter abends und am Wochenende eigene Wege geht. Eine solche – zunächst kürzere - Abwesenheit erleichtert es dem Kind und dem Elternteil, der bald in Elternzeit geht, eigene Abläufe zu entwickeln. Sprechet euch sich als Eltern auch so ab, dass ihr bei der Betreuung des Kindes gleiche oder zumindest sehr ähnliche Abläufe befolget. Überlegt euch sich, ob jeder von euch seine eigenen Abläufe und Routinen mit dem Kind gestalten soll, oder ob ihr der Meinung sind, dass eine gemeinsame Grundlage eher besser geeignet ist. Selbstverständlich ist die Persönlichkeit des Kindes für diese Beschlüsse von großer Bedeutung. Einige Kinder brauchen eine klarere Struktur, damit sie im Alltag zurechtkommen, andere nehmen eher den Tag wie er kommt. Aber es gibt auch Überraschungen: Auch, wenn man seine eigenen Routinen als lebenswichtig betrachtet, kann sich das Kind spontan umstellen und mit großer Freude den „alternativen“ Abläufen und Routinen des anderen Elternteils folgen.

Sprechtauch als Paar darüber, wie ihr mit den Informationen und Ratschlägen umgehen wollen, die der Elternteil mitgeben möchte, der zunächst Zeit mit dem Kind zu Hause verbracht hat. Allein die Frage „Kann ich dir einen Tipp geben?“ kann es erleichtern, dass Informationen über gemachte Erfahrungen bei dem Elternteil gut ankommen, der jetzt die Elternzeit übernimmt. Denken Sie auch immer daran, dass wir alle unterschiedlich sind – einige Eltern wollen vielleicht eher selbst nachfragen, wenn ihnen etwas unklar ist, andere wünschen sich vielleicht vor Beginn ihrer Elternzeit ein volles Notizheft mit Anweisungen.

Eine Interviewstudie zeigt, dass Eltern, die sich für die Elternzeit entschieden hatten, absolut Ihrem Partner/Ihrer Partnerin raten würden, dies ebenfalls zu tun. Dass den Eltern ihre Elternzeit so viel Freude bereitete, hatte natürlich kaum etwas mit der unendlichen Haushaltsarbeit zu tun, sondern es war die Zeit mit dem eigenen kleinen Kind, die von allen so geschätzt wurde. Auf eine solche Erfahrung wollen Eltern, die in Elternzeit waren, nicht verzichten. Gemeinsam Eltern zu sein, ist eine wunderbare Erfahrung, aber der-/diejenige zu sein, zu dem/der sich das Kind 50 Mal pro Tag hingezogen fühlt, wenn es etwas auf dem Herzen hat, ist etwas ganz Besonderes.

Kein Modell passt allen Familien

Auch wenn man ein Kind zu zweit erzieht und als Eltern die Ambition hat, dies gleichberechtigt zu tun, ist es nicht sicher, dass man sich als Paar entscheidet, die Elternzeit aufzuteilen. Menschen und Familien sind einfach unterschiedlich, und kein Modell passt allen. Die Aufteilung der Elternverantwortung auf eine Weise, dass der arbeitende Elternteil eine eigene Verantwortung für das Kind übernimmt, ist natürlich auch möglich. Diese Zeiten, wo der arbeitende Elternteil seine eigene Verantwortung für das Kind übernimmt, sind sowohl wichtig für das Kind – sodass es sich zu beiden Eltern gleichermaßen hingezogen fühlt – und für den Erwachsenen, da dadurch das Selbstvertrauen als Vater oder Partner wächst und sich die Bindung zwischen Kind und Eltern vertieft.

Erzieht man als Vater oder Mutter das Kind allein, kommt man in den Genuss, die gesamte Elternzeit ausschöpfen zu dürfen. Aber nach einer langen Zeit eigener Verantwortung macht sich ganz sicher auch die Sehnsucht bemerkbar, endlich einmal Entlastung zu bekommen und andere Eindrücke zu sammeln. Entlastung durch Menschen zu finden, die sich kontinuierlich im Leben des Kindes engagieren, kann hier einen großen Unterschied ausmachen. Vielleicht ist dieser Erwachsene aber nicht der nahe Verwandte, von dem man sich „eigentlich“ Hilfe erwartet hat, sondern stattdessen die Lehramtsstudentin oder der angehende Krankenpfleger aus der Nachbarschaft. Dies kann genauso gut funktionieren. Kinder in diesem Alter bestehen glücklicherweise nicht auf biologischen Banden, solange ihre Bedürfnisse zufriedengestellt werden und sie liebevoll betreut und umsorgt werden.

Quelle(n): - Bergström M., (2021) Lyhört föräldraskap. Bonnier Fakta - Bergström M., (2012) Att bli mamma. Tankar och känslor kring att vänta, föda och leva med barn. Bonnier Fakta