Bewegung ist die natürliche Sprache deines Kindes, denn durch sie entdeckt es die Welt, entwickelt seinen Körper und baut Selbstvertrauen auf. Schon in den ersten Lebensmonaten spielt körperliche Aktivität eine wichtige Rolle für die gesunde Entwicklung der Muskeln, Gelenke und des Nervensystems. Dabei geht es nicht um Training oder Übungen im erwachsenen Sinne, sondern um fröhliche, spontane Spiele, die die motorische Entwicklung unterstützen. Jedes Heben des Köpfchens, Rollen, Strampeln oder die ersten Versuche aufzustehen sind kleine Schritte in Richtung Selbstständigkeit. Es lohnt sich zu wissen, wie du dein Kind mit einfachen Bewegungsaktivitäten unterstützen kannst, damit das Lernen nicht nur effektiv, sondern auch voller Freude ist.
Erste Bewegungsspiele – wie du den Körper deines Babys unterstützen kannst Schon in den ersten Lebenswochen kannst du sanfte Formen der Aktivität einführen, die deinem Baby helfen, seinen Körper kennenzulernen. Einfaches Rollen auf der Matte, das Anheben der Beinchen und Ärmchen oder das Liegen auf dem Bauch haben eine große Bedeutung für die Entwicklung der Nacken-, Rücken- und Bauchmuskulatur. Die sogenannte „Bauchzeit“ ist eine wunderbare Übung für Gleichgewicht und die Koordination zwischen Augen und Händen. Wenn dein Kind größer wird, kannst du es dazu ermutigen, nach Spielzeug zu greifen, sich vorwärtszuschieben oder zu krabbeln. Denk daran, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat – es geht nicht darum, Entwicklungsphasen zu beschleunigen, sondern sie geduldig zu begleiten und zu unterstützen.
Bewegung durch Spiel – Ideen für Kinder ab einem Jahr Wenn dein Kind laufen lernt, wird seine Welt plötzlich viel größer. Jetzt ist der ideale Moment, Spiele einzuführen, die Koordination und Gleichgewicht fördern. Ein Krabbeltunnel, ein kleiner Kissen-Parcours, Ballwerfen oder Tanzen zur Musik stärken nicht nur den Körper, sondern helfen deinem Kind auch, Bewegungen zu planen. Hervorragend für Bein- und Rumpfmuskulatur ist das Klettern – zum Beispiel auf niedrige Stufen oder sichere Kletterelemente auf dem Spielplatz. Spiele wie „Tierbewegungen nachmachen“ – hüpfen wie ein Frosch, watscheln wie eine Ente, kriechen wie eine Schlange – fördern den gesamten Körper und machen riesigen Spaß.
Warum regelmäßige Bewegung so wichtig ist Bewegungsspiele stärken nicht nur die Muskeln, sondern unterstützen auch die Entwicklung des Nervensystems und der Sinne. Beim Bewegen lernt dein Kind zu planen, zu reagieren und Reize einzuordnen – das verbessert Konzentration und Hand-Auge-Koordination. Regelmäßige Aktivität unterstützt außerdem eine gesunde Körperhaltung und beugt späteren orthopädischen Problemen vor. Kinder, die von klein auf positive Bewegungserfahrungen sammeln, führen auch als Erwachsene häufiger einen aktiven Lebensstil. Spielen an der frischen Luft stärkt zusätzlich das Immunsystem, sorgt für gute Sauerstoffversorgung und reguliert den Schlafrhythmus.
Die Rolle der Eltern – gemeinsame Aktivität und starke Bindung Der beste Weg, dein Kind zur Bewegung zu motivieren, ist gemeinsame Aktivität. Wenn du mitmachst, lachst und Freude an Bewegung zeigst, möchte dein Kind dich ganz natürlich nachahmen. Es geht nicht um Perfektion, sondern um gemeinsames Erleben – tanzen, rollen, krabbeln oder zusammen über die Wiese laufen. Wichtig ist auch, dass dein Kind eine sichere Umgebung zum Entdecken hat, ohne übermäßige Einschränkungen. Bewegung soll Spaß machen, nicht Pflicht sein. Zeit, die ihr gemeinsam aktiv verbringt, ist nicht nur eine Investition in die Gesundheit deines Kindes, sondern auch eine Möglichkeit, eure Bindung zu stärken – voller Vertrauen und Nähe.
*Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) Deutsches Jugendinstitut (DJI). Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)*