In den ersten Tagen nach der Geburt wird dein kleiner Schatz die meiste Zeit schlafen. Außer beim Stillen sind die sogenannten Wachphasen anfangs kaum wahrnehmbar. Mit jeder Woche wird dein Baby jedoch neugieriger auf die Welt – und seine Wachzeiten werden länger. Ab diesem Moment wird das einfache Liegen im Bettchen schnell langweilig, und dein Baby wird dir das sicher deutlich zeigen. Deine Aufgabe ist es dann, ihm kleine Aktivitäten zu ermöglichen, die nicht nur seine Wachzeit ausfüllen, sondern auch seine Entwicklung fördern. Eine der ersten und wichtigsten davon ist das Liegen auf dem Bauch.
In diesem Text erfährst du:
- Welche Vorteile hat die Bauchlage für dein Baby?
- Wie legst du dein Baby richtig auf den Bauch – Schritt für Schritt?
- Was kannst du tun, wenn dein Baby die Bauchlage nicht mag?
- Welche häufigen Fehler solltest du vermeiden?
Vorteile der Bauchlage Die Bauchlage ist ein sehr wichtiger Teil der gesunden Entwicklung deines Babys. Sie:
- fördert die motorische Entwicklung,
- hilft, die Koordination zu trainieren,
- unterstützt die Darmtätigkeit und hilft, Luft im Bauch loszuwerden,
- stärkt die Rücken- und Brustmuskulatur,
- unterstützt die gesunde Entwicklung der Hüftgelenke,
- hilft, eine schöne Kopfform zu behalten.
In dieser Position lernt dein Baby außerdem, sich mit den Ärmchen abzustützen, den Kopf zu heben und sich nach und nach zu rollen oder zu robben. All das ist entscheidend für die spätere Entwicklung – etwa für das Sitzen- und Krabbelnlernen.
Wie legst du dein Baby richtig auf den Bauch? Anfangs ist die Bauchlage für die meisten Babys keine Lieblingsposition. Damit dein Baby sich daran gewöhnt und wohlfühlt, ist es wichtig, die richtige Position zu wählen – sicher und bequem zugleich. So geht’s Schritt für Schritt:
- Achte beim Hinlegen auf die Haltung der Ärmchen – sie sollten nah beieinander unter der Brust liegen, leicht in den Ellbogen gebeugt.
- Wenn dein Baby den Kopf noch nicht selbst halten kann, lege ihn sanft auf eine Wange, niemals mit dem Gesicht nach unten.
- Die Beinchen sollten leicht gebeugt sein.
- Das Becken darf leicht angehoben sein.
- Lass dein Baby nie unbeaufsichtigt, wenn es auf dem Bauch liegt – auch nicht für einen kurzen Moment. Wenn du kurz den Raum verlässt, lege es lieber auf den Rücken.
Mit der Zeit und dem Wachstum deines Babys wird sich diese Position ganz natürlich verändern.
Was tun, wenn dein Baby die Bauchlage nicht mag? Für Neugeborene ist die Bauchlage sehr anstrengend. Darum ist es ganz normal, wenn dein Baby am Anfang protestiert oder unzufrieden wirkt. Lass dich davon nicht entmutigen – das ist völlig normal!
Am Anfang liegt das Körpergewicht deines Babys vor allem im oberen Bereich – der Kopf ist noch schwer und das Halten über dem Boden ist richtig anstrengend. Zudem ist die Bauchlage in den ersten Monaten noch keine funktionale Position, also eine, in der das Baby etwas „tun“ kann. Wichtig: Gewöhne dein Baby langsam an diese Position. Zwinge es nicht – das würde nur das Gegenteil bewirken.
Beginne mit kurzen Einheiten, etwa 2–4 Mal täglich für ein paar Minuten. Sehr gut eignet sich dabei auch das Bauchliegen auf deiner Brust – so hat dein Baby Nähe, Wärme und Sicherheit. Wenn dein Baby sich an die Position gewöhnt hat, kann später Langeweile ein Grund sein, warum es nicht mehr gerne so liegt. Mach die Zeit auf dem Bauch spannend: Lege ein Lieblingsspielzeug vor dein Baby, geh selbst in Bauchlage und spiel mit ihm. Wechsle den Ort – ein neuer Blickwinkel macht neugierig und verlängert die Spielzeit. Streichle oder massiere sanft seinen Rücken oder die Ärmchen – so verbindet dein Baby die Bauchlage mit etwas Schönem.
Und vor allem: Beobachte dein Baby. Gib ihm so viel Zeit, wie es braucht, um sich an diese Position zu gewöhnen. Früher oder später wird jedes Baby die Bauchlage lieben.
Häufige Fehler, die Babys von der Bauchlage abschrecken können Jede Mama möchte nur das Beste – aber manchmal ist das, was für uns bequem aussieht, für das Baby unangenehm.
Hier sind typische Fehler, die du vermeiden solltest:
- Spielzeug oder dein Gesicht zu hoch halten – der Blickpunkt sollte auf Augenhöhe deines Babys sein, nicht darüber.
- Unbequeme Kleidung – achte darauf, dass nichts die Bewegung einschränkt. Für die Aktivitätszeit sind Bodys ideal, keine Strampler oder Kleidchen.
- Zu wenig Motivation – jedes Baby braucht etwas anderes, das es interessiert: ein Lieblingsspielzeug, dein Lächeln, Grimassen oder ein kleines Spiegelchen.
- Falscher Untergrund – zu weich und dein Baby sinkt ein, zu hart und es wird unbequem. Am besten eignet sich eine Baby-Spielmatte.
- Ungünstige Zeit – direkt nach dem Füttern oder kurz vor dem Schlafen ist keine gute Idee.
- Zu hohe Erwartungen – gib deinem Baby Zeit. Wenn es müde oder genervt ist, hör lieber auf. Lieber öfter, aber kürzer – das bringt langfristig mehr Erfolg.
Die Bauchlage ist ein kleiner, aber unglaublich wichtiger Schritt in der Entwicklung deines Babys. Mit Geduld, Nähe und spielerischer Motivation wirst du sehen, wie dein kleiner Schatz immer stärker, neugieriger und sicherer wird.
*Quellen: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)*
