Viele werdende Mütter erleben während ihrer Schwangerschaft das Gefühl der „Atemlosigkeit” oder „Kurzatmigkeit“– als ob sie eine schlechte Kondition hätten und leicht außer Atem geraten. Die Belastung nimmt als Folge der Schwangerschaft auf alle Organe zu – Ihr Körper ist ja dabei, einen neuen kleinen Menschen zu produzieren! Kein Wunder, dass Ihre Atmung dabei stärker angestrengt ist als normal. Während der Schwangerschaft wird auch mindestens ein Liter zusätzliches Blut erzeugt, was dazu führt, dass das Herz der Mutter schneller pumpen muss, um das Blut durch den Körper zu befördern. Ergebnis: der Puls steigt. Ein schnellerer Puls führt dazu, dass Sie etwas schneller atmen müssen.
(Ein weiterer Grund dieser „Atemlosigkeit” ist die Tatsache, dass Ihr Kind in der Gebärmutter Sauerstoff benötigt. Die Sauerstoffversorgung Ihres Kindes erfolgt über Ihr Blut zum Mutterkuchen, der Plazenta, wo dieser Sauerstoff „abgegeben“ wird. Der Blutkreislauf des Kindes holt sich hier neuen Sauerstoff über den Nabelstrang – unerhört clever, oder?)
Die Kurzatmigkeit am Ende der Schwangerschaft hat damit zu tun, dass das Kind in der Gebärmutter viel Platz von anderen Organen beansprucht. Vor allem die Lungen haben dann weniger Platz, sich optimal zu füllen.
Fühlen Sie sich sehr stark „außer Atem“, müssen Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin sprechen, damit diese entscheiden können, ob Sie sich dort vorstellen sollten, um zu klären, ob diese Atemlosigkeit auch andere Gründe haben kann.
Geraten Sie so außer Atem, dass Sie nur sehr angestrengt atmen können, müssen Sie sofort ärztliche Hilfe aufsuchen. In seltenen Fällen kann es zur Bildung eines kleinen Pfropfens in der Lunge kommen. Dieses Risiko ist während der gesamten Schwangerschaft etwas erhöht.
Quelle(n):
- Lärobok för barnmorskor. Faxelid, E. Course literature 2001.
- Myles Textbook for Midwives. Fraser, D. och Cooper, M. Churchill Livingstone 2003.